Montag, 29. November 2010

"Du musst endlich anfangen stolz auf Deutschland zu sein!"

Der Spanier trägt seine Flagge figurativ betrachtet als Unterhose, T-Shirt und benutzt sie als Bettwäsche. Neben seinem Hauptberuf "Spanier" ist er aber auch noch von ganzem Herzen - und damit an erster Stelle - erstmal damit beschäftigt, seinen Regionalstolz auf der Brust zu tragen. Man ist also vordergründig erstmal Sevillaner, gefolgt von Andaluz und an letzter Stelle Spanier. Bevor man sich dann als Europäer bezeichnen würde, hackt man sich lieber ein Bein ab oder schließt alternativ erstmal die Bruderschaft mit Portugal, Italien und Griechenland... "die Südländer". Belegen kann man das zum Beispiel mit den jüngst stattgefundenen Wahlen in Catalunien: Zapateros Partei verliert, die rechtskonservativen mit Unabhängigkeitstendenz gewinnen an Zuspruch. Ich frage mich also täglich: woran liegts, dass mir und wahrscheinlich vielen anderen Deutschen auch, dieser Nationalstolz, abgesehen von der WM 2006, ein fremdes Gefühl ist? 
Beantworten kann ich die Frage natürlich nicht und der Aufforderung der Überschrift, die meine Mitbewohnerin so formuliert hat, nachzukommen dauert sicher auch noch einige Zeit. Aber reflektieren will ich das Ganze mal und erzählen, was hier so meine Erfahrungen im Bezug auf Nationalitäten, Vorurteilen, Ansichten und Tatsachen belegen.

Samstag, 20. November 2010

Dorffest in Jabugo - Lena mittendrin


Samstagmittag, der Regen prasselt ans Fenster, ich muss nicht zur Uni und mache mir einen Lauen. Nach einer langen Fiestanacht wurde ich sanft um 7.30 von einem schnurrenden Presslufthammer aus dem Schlaf geküsst, sitze jetzt hier schön mit einem warmen Tee und meine Füße und Beine können sich an einer typisch spanischen Heizung wärmen: Ein Tisch, unter den Heizspirale gestellt wird und obendrüber hängt man eine dicke Decke, die warme Luft bleibt unter dem Tisch gefangen und so bekommen sogar mal die Frauen warme Füße... So sitze ich hier und erzähle euch nun die Geschichte, wie meine Mitbewohnerin mich mit mitnahm in ihr 1200 - Seelendortf zum Straßenfest...

Freitag, 12. November 2010

...ews +++ Breaking News +++ Katastrophe im Supermarkt - Spanier empört +++ Breaking News +++ Katastroph...

Der Spanier ist empört. Er diskutiert, er schimpft, ja fast schwört er Konsumverweigerung! Zustände wie in Stuttgart, Krawalle Pariser Art sind nicht auszuschließen: die lokale Supermarktkette erhebt 4cent pro Plastiktüte! Ab heute ist Schluss mit "7 gekaufte Artikel gekonnt auf 11Plastiktüten verteilen" um auf dem Nachhause weg elegant 1-2 Stück auf der Straße zu verlieren (verbesser das Ambiente!). Aldi machts, LIDL schon lange - jaja, die verrückten Deutschen. Aber was soll der grüne Wahnsinn denn hier? 
Über weitere Entwicklungen wird lena-in-sevilla euch auf dem laufenden halten. Die Autorin verabschiedet sich jetzt, geht in Hungerstreik - solange bis die durchsichtigen Tragehelfer wieder kostenfrei sind! 

Dienstag, 9. November 2010

Córdoba, Madrid und der Herbst


Wir schreiben ein geschichtsträchtiges Datum - der 9.11. Reichsprogromnacht, Attis Geburtstag und Regen in Sevilla. Da ich also eh nicht auf die Dachterasse gehen kann um die Sonne zu genießen nutze ich die Zeit um euch gemütlich etwas über meine letzten Tage hier zu erzählen. Ich war viel unterwegs (wie der Überschrift zu entnehmen) und habe einiges erlebt (in 20 oder 2 Jahren sieht man sicher die Spuren davon in meinem Gesicht!) Ich erzähle also Geschichten aus Córdoba und einem ganz wundersamen Bauwerk, der Moschee-Kathedrale, Eindrücke aus Spaniens Hauptstadt Madrid und warum ich froh bin nicht dort gelandet zu sein,  wie ich meinen Rucksack verlor und am Ende doch alles gut wurde und was passiert, wenn man in Spanien krank wird und eine Apotheke besucht. Viel Spaß beim Lesen.