Sonntag, 6. November 2016

Neulich in Deutschland...

Dieser Artikel ist nicht geeignet für Leserinnen und Leser, denen politisch inkorrekter Humor Unbehagen verursacht. Bitte halten Sie Abstand und gehen Sie an der kalten Luft spazieren. 

Blick auf den Watzmann
Ein freundlicher Tag im Spätherbst. Eine ländliche Region in den Berchtesgadener Alpen. Eine Gruppe junger Menschen macht sich auf den Weg zum Gipfel. Zwei Rucksäcke, acht Liter Wasser, drei Packungen Müsliriegel, zehn Beine, fünf Gesichter, eines davon gehört mir. So weit, so normal.

Über die restlichen vier Gesichter wisst ihr bisher nichts. Wie sehen sie aus in euren Köpfen?  Lächelnde weiße Zähne vor Bergpanorama? Karierte Outdoor-Bluse küsst Edelweiß? Stramme, helle Waden in abgewetztem Meindl-Schuh? Irgendwelche Auffälligkeiten? Nein? Weit getäuscht. Es gibt nämlich Auffälligkeiten. Zwei Stück sogar. Die Auffälligkeiten heißen Barakat und Emanuel, kommen aus Eritrea, tragen keine karierten Outdoor-Blusen und ihre Gesichter sind schwarz. Mal sehen, was da wohl der Bayer zu sagt!


Sonntag, 28. August 2016

Die Inspiration*

*Inspiration, die: von lat. inspiratio 'Beseelung', 'Einhauchen'.

Ich trinke derzeit viel Rotwein in den Abendstunden. Das ist so, seitdem ich das Konzert einer chilenischen Künstlerin besucht habe, die befreit ins Mirko schrie: „Den nächsten Song habt ihr einer von Rotwein inspirierten Nacht zu verdanken!!!“ Und der Song war so gut! Also beschloss ich, auch mehr Rotwein zu trinken. Wegen der Inspiration.

Sonntag, 14. August 2016

Eine neue Liebe

Der Nachbar von gegenüber schaut mich komisch an. „Was glotzt die Alte denn schon wieder in unsere Küche rein?“, scheint mir sein abwertender Blick zu sagen. Hilflos versuche ich einen möglichst unvoyeuristischen Gesichtsausdruck aufzusetzen (wie ging das nochmal?) und gestikuliere wild auf seinen Balkon. Lässt mich wahrscheinlich weder vertrauenerweckender erscheinen, noch entschärft es die Situation, denke ich. Also besser drauf gefasst machen, dass der Burberry-Schal-Träger gleich in britischer Blitzgeschwindigkeit aus seiner Tür springt und mich über die unschuldigen Balkonblumenkästen hinweg zur Rede stellt…

Dienstag, 12. Juli 2016

Apropos 8

„Unser Zug erreicht Mannheim Hauptbahnhof dann pünktlich um 8:00 Uhr. Ah, und apropos acht, meine sehr verehrten Damen und Herren, im Wagen mit der Ordnungsnummer acht befindet sich unser Bordbistro, in dem wir Sie gerne mit frisch gebrühtem Kaffee begrüßen.“  Ich stocke. Schaue in die Sitzreihe schräg gegenüber, der Anzugmann zeigt keinerlei Regung. Ich kichere. Der Schaffner des ICE 762 ist vom Standard-Text abgewichen. Das amüsiert.

Donnerstag, 27. November 2014

Die ewige Suche nach dem Glueck (Teil 2)


Nicht nur Reisende suchen nach dem Glueck. Auch die anderen. Die Nicht-Reisenden. Also Menschen ohne Rucksack oder Koffer? Dass kein eigenes Wort dafuer in der deutschen Sprache existiert, koennte bedeuten, dass es auch eben jenen Zustand des Nicht-Reisens nicht gibt. Im Umkehrschluss ist also das ganze Leben eine Reise. Wusste ich´s doch! Jeder reist dabei verschieden. Mit viel oder wenig Gepaeck, in Luxushotels oder bescheidenen Absteigen, in Einzelzimmern oder grossen Schlafsaelen. Und am Ende? Am Ende sind sie alle auf der Suche nach dem Glueck.




Samstag, 1. November 2014

Die ewige Suche nach dem Glueck (Teil 1)

Eines, das alle Reisenden verbindet, ist die Suche. Die einen suchen Liebe, die anderen versuchen Liebe zu vergessen, manche suchen einen Ort zum bleiben und manche versuchen vor etwas wegzulaufen. Auf dem ein oder anderen weg moechten aber alle nur eines: gluecklich sein. Doch was ist das eigentlich, dieses Glueck? Familie, Freunde und eine erfuellende Arbeit? Ein Haufen Kohle, eine Landschaft, ein Ort, eine Person? Fragen ueber Fragen.